(Gastbeitrag) Hamburg Marathon
Also doch noch einmal einen Marathon laufen? Nach meinem ersten Marathon stellte ich mir dann die Frage, ob es nicht auch irgendwie mit Training funktionieren könnte. Also, ob ich das Training nicht irgendwie besser in meinen Tag unterbringen könnte. Ich hab lange hin und her überlegt. Ich weiß es noch wie heute: Ich saß bei meinen Eltern mit dem Rücken an der Heizung (mein Stammplatz dort ) und habe Philipp mehrfach gefragt, ob wir es nicht wirklich noch einmal tun sollten.
Ja, sollten wir. Beim Hamburg Marathon 2016
Es wurde der selbe Trainingsplan, wie zuvor beim Frankfurt Marathon. 4:29:59 Stunden sollten es damals, beim ersten Marathon, übrigens werden. Dann war das Ziel aber einfach nur ankommen. 5:05:?? Stunden sind es schließlich geworden. Also was war dieses Mal mein Ziel? Mehr trainieren und dann mal gucken, was passiert.
Mehr Training
Ich trainierte ein bisschen mehr, aber leider wieder lange nicht genug. Während des Trainings habe ich dann festgestellt, dass mir so ein Training einfach nicht liegt. Es setzt mich absolut unter Druck und es ist so unnötig, sich diesen Druck zu machen, wenn man eigentlich ganz genau weiß, dass man das Training eh nicht umsetzen kann.
Aber laufen werde ich den zweiten Marathon trotzdem!
Als dann der zweite große Tag gekommen war, freute ich mich trotzdem auf den Lauf. Das Gefühl danach war einfach super. Auch, wenn mir danach wirklich fast alles weh tat. Dazu kam noch die zwei dunklen Fußnägel. ..aber stolz war ich!
Meine Highlights des Hamburg Marathon 2016
Und noch heute habe ich folgende, schöne, Erinnerungen an den zweiten Marathon: Zuerst muss ich sagen, dass ich die älteren Herren am Wasser super fand. Die haben Mundharmonika gespielt und Seemannslieder gesungen. Das fand ich wirklich toll! Der Tunnel hat mich sehr fasziniert. Die Partystimmung und „eye of the tiger“.. wenn ich das hier schreibe, bekomme ich Gänsehaut. Im Ziel bekam ich meine Medaille dieses Mal direkt!
Super Unterstützung!
Philipp wurde bei diesem Lauf wieder von mir voll gejammert. Aber dieses Mal war er nicht allein damit. Meine Familie und Freunde standen am Streckenrand und feuerten mich mehrfach an. Das gibt einem natürlich enorme Energie! Caro hat mich nicht nur am Streckenrand angefeuert, sondern kam für die letzten Kilometer noch mit dem Fahrrad vorbei und sagte mir, dass sie die letzten Kilometer vor fährt und im Ziel wartet. Irgendwie hat sie aber gemerkt, dass die letzten Kilometer echt scheiße waren und wartete auf mich und fuhr noch ein Stück mit mir mit. Danke, Caro! Das hat mir wirklich sehr geholfen! :-* Zum Schluss noch ein Berg.. Philipp hat den Berg, über den ich mich zum Ende sehr beschwerte, übrigens überhaupt nicht gemerkt. Wer den Hamburg Marathon schon einmal gelaufen ist, weiß vielleicht, welchen Berg kurz vor dem Ziel ich meine. Als Philipp den Marathon dann das nächste Mal alleine und in seinem Tempo lief, sagte ich zu ihm: „Denk an den Berg, der angeblich kein Berg ist, zum Schluss..“ Ja, dann hat er ihn auch anders kennengelernt!
Das war knapp
Auf den letzten Metern wurde Philipp übrigens total nervös. Die Zeit war mir eigentlich nicht mehr wichtig, weil ich realistisch war, aber als er auf die Uhr schaute und die anbrechende Stunde sah, versuchte er mich noch mit einer 4 vorne ins Ziel zu bringen. Was soll ich sagen? 4:57:?? oder 4:58:?? Irgendwie so.
Unter 5 Stunden, von 4:29:59 Stunden weit weg. Na und? Wenigstens unter 5 Stunden. Danke, Philipp! Danke, Caro! Danke an alle anderen, die zum Anfeuern am Streckenrand standen und im Ziel auf uns gewartet haben! Das war wirklich eine große Hilfe für mich! Ein nicht ernst gemeintes Danke an den nicht wirklich netten, älteren Zuschauer-Herren, welcher sich aufs Dixi vorgedrängelt hat und wirklich absolut lange sein großes Geschäft verrichtet hat!
Und nun?
Das war er, mein zweiter und bisher letzter Marathon. Philipp redet immer von einem dritten Marathon. Bisher habe ich in einer Situation in meinem Leben gesagt, dass ich das nie wieder mache.. da laufe ich lieber noch einmal einen Marathon. Ich hab dieses besagte Ereignis noch einmal getan, aber einen Marathon bisher nicht noch einmal. Bisher schiebe ich es aufs Rentenalter, auch, wenn es mich wirklich manchmal reizt. Irgendwann. Mit dir, Philipp. 🙂 Christin bei Instagram (unbezahlte Werbung wegen Verlinkung und Nennung der Veranstaltung) P.S.: Du hast auch eine spannende Laufgeschichte zu erzählen? Schreibe mir eine Mail an: derturnschuhheizer@gmail.com und vielleicht wird diese hier auf dem Blog veröffentlicht!